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Tschüss, Presseabteilung?

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Hoplite fight from Athens Archaeological Museum. Photo Grant Mitchell CC by 2.0

Eine Untersuchung des EHI widmet sich der Frage, wer in Zukunft Unternehmenskommunikation betreibt. Der Titel „PR und Marketing auf Kuschelkurs“ ist dabei unfreiwillig ironisch, den das Hauen und Stechen zwischen Marketing, Vertrieb und Presseabteilungen fängt gerade erst an. Auch in Medienunternehmen.

Unter dem Titel „Kommunikation 2017 – PR und Marketing auf Kuschelkurs“ hat das EHI Retail Insitute, ein Forschungs- und Bildungsinstitut für den Handel und seine Partner mit Sitz in Köln, ein aktuelles, kostenloses Whitepaper herausgebracht, das nicht nur für den Handel interessant zu lesen ist, sondern für jeden, der an der Kommunikationsschnittstelle zum Kunden agiert. Denn das EHI skizziert die aktuelle Herausforderung gleich zu Beginn der Studie:

„Die Digitalisierung verwischt die Grenzen zwischen den Disziplinen Public Relations und Marketing. Kunden sind zunehmend anspruchsvoll und erwarten über alle Kanäle eine authentische Kommunikation von und mit den Unternehmen – zu welcher Abteilung der Kommunikator gehört, interessiert sie nicht.“

Nun ist das ein bekanntes Thema auch für Medienunternehmen. Wer macht das Handelsmarketing/kommunikation, wer betreut den Endkunden? Am Auffälligsten ist dabei die unterschiedliche Art der Kommunikation in den sozialen Netzwerken – dort lässt sich meist nach einer Handvoll Posts erkennen, wer diese Kanäle betreut: das Marketing, der Vertrieb, die Presseabteilung oder der Praktikant. Gerade das Thema „Authentizität“ bleibt dabei mal gerne auf der Strecke.

Doch zurück zur Studie und der Frage, ob Kommunikation aus einem Guss ein Thema für die PR-Verantwortlichen und Geschäftsführer, die hier befragt wurden, ist. Nun kann man dieses hier als blosses Lippenbekenntniss abtun:

„PR-Verantwortliche und Geschäftsführer aus der Handelsbranche sind sich einig: Die Kommunikationsdisziplinen PR und Marketing müssen zukünftig sehr eng vernetzt arbeiten. Grund dafür sind vor allem die wegen der Digitalisierung gemeinsam zu nutzenden Kanäle und der daraus resultierende Bedarf nach einer One-Message-Policy.“

Das von „One-Message-Policy“ keine Rede sein kann, zeigt sich schon daran, welche Abteilung welche Kanäle bespielt:

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Letzten Endes stellt sich aber die Frage, ob die diversen Organisationseinheit, die heute mit Kommunikation betreut sind, nicht nur eine „One-Message-Policy“ wollen, sondern auch die in letzter Konsequenz logische „One-Message-Abteilung“. Da „sind sich die PR-Profis mit den Unternehmenschefs bei der Frage, ob die beiden Abteilungen ganz zu einer einzigen Kommunikationsabteilung zusammenwachsen sollten, nicht ganz einig – dafür plädieren deutlich mehr Geschäftsführer. Allerdings können sich auch einige Kommunikationsverantwortliche vorstellen, dass die PR als eigenständiger Bereich an Bedeutung verlieren wird.“

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Dies alles ist nun keine Handels-spezifische Entwicklung, sondern betrifft jede Unternehmenskommunikation und damit auch die Medienunternehmen. Das Hauen und Stechen hat noch gar nicht richtig angefangen.

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