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Alles Meta oder was? Data rules – über Sichtbarkeit in der digitalen Welt #slides

Metadata DiscoverabilityIm Rahmen des Kundentags meines neuen Arbeitgebers Readbox (bei dem vor allem Tim Renners Keynote für einige Furore sorgte) wurden verschiedene Themen rund um das E-Book beleuchtet: Kollege Frank Tentler und meinereiner widmeten uns dabei der weiten Welt der Daten, deren Analyse und was sich denn so alles daraus an Lehren ziehen läßt (was uns prompt den Spitznamen „Big Data Boy Group“ einbrachte). Während Frank den Raum des Social Webs durchschritt, ging ich in einem kurzen Vortrag auf der Bedeutung der Metadaten ein und versuchte mich an einem Plädoyer – obwohl deren strategische Bedeutung in Zeiten von „Was digital nicht gefunden wird gibt es nicht“ unbestritten ist, fristen diese doch ein Schattendasein in vielen Verlagen.

 

Um die Ernsthaftigkeit der Angelegenheit zu unterstreichen, weise ich immer gerne auf eine Untersuchung der Nielsen Group unter dem Titel „The Link between Metadata and Sales“ (PDF) hin, die geradezu frappierende Umsatzzuwächse aufzeigte, wenn rudimentäre Daten wie Cover und Bibliografie komplett und korrekt an Plattformen übergeben werden – weitere Details finden sich auch in meinen Slides weiter unten.

Es sind aber nicht nur Umsatzzuwächse, die das Thema vordringlich machen. Inzwischen wird SEO und Metadaten-Handling fast schon zur verlegerischen Disziplin, insofern muss man als Publisher ein offenes Auge und Ohr auf Paradigmenwechsel der Suchmaschinen-Agorithmen haben, wie es „Hummingbird“ von Google etwa ist.

Erhardt Heinolds Einwurf „Auch Metadaten sind Content und sollten so gemanaged werden“ verweist auf einen weiteren Aspekt, denn wo soll denn dann dieser Metadaten-Content (die sich ja eben nicht nur auf reine bibliografischen Angaben beschränken) in Zukunft innerhalb eines Verlages erstellt werden, also in welcher Organisationseinheit? Ist der klassische Vertrieb wie in der Vergangenheit dafür zuständig, muss ein Lektorat oder eine Redaktion mit dem inhaltlichen Wissen in Zukunft eine viel stärkere Rolle spielen?

Dies sind Fragen, denen sich Verlage in den nächsten Jahren gezielt stellen müssen – ansonsten werden ihre Produkte nicht mehr gefunden und aus „Discoverability“ (dieses wunderschöne zungenbrecherische Schlagwort!) wird ganz schnell „Invisibility“!

Just am selben Tag beschäftigte sich übrigens auch pubiz.de mit dem Thema unter dem Titel „Warum Metadaten-Management kein Hobby von Erbsenzählern ist – Metadaten für Medien: die „Discoverability“ wächst„, interessante Lektüre, auch bei Patrick Crowley von epubDirect findet sich unter der Überschrift „eBook Metadata for Mega Results“ Lesenswertes.

Bildquelle: Kristina Alexanderson
Google

3 Kommentare

  1. Ich habe mich gestern erst wieder über den VLB geärgert, weil es da keinen Button gibt, ergänzte Metadaten (z.b. die neue THEMA-Kategorien) des Print auf die gekoppelten E-Books zu übertragen, man also in allen E-Book-Formaten die Daten händisch ergänzen muss. Wenn jetzt ein Verlag hunderte von Titeln hat, artet das echt in Arbeit aus.

    Auffällig ist auch, dass die meisten Shops so gut wie nichts davon übernehmen – BISAC-Kategorien meistens, Hauptbeschreibung ja, Schlagworte eher nicht, Leseproben, Textauszüge. zusätzliche Bilder, Links zu Videos (okay, bei Amazon gehört das zum Geschäftsmodell), Inhaltsverzeichnis etc. – all das wird nicht übernommen.
    Damit stellt sich natürlich die Frage, wozu man den Aufwand betreibt, wenn dann am Ende beim Kunden nichts davon ankommt …

  2. Pingback: Aus der bunten Bücherwelt: Ehlings Wochenblick (16/2014) | Holger Ehling Worldwide Blog

  3. Pingback: Metadaten | Blog für digitales Publizieren

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