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Calvendo – geht doch, Verlage!

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„Neuer Kalenderverlag für Self-Publisher vermarktet individuell gestaltete Verlagsprodukte“ – unter dieser Headline erschien gestern eine Pressemitteilung zum neugegründeten Kalenderverlag „Calvendo“ (www.calvendo.de).
„Fotografen, Grafiker, Designer, Künstler und andere Kreative können ab sofort nicht nur ihre eigenen Kalender online gestalten und erstellen, sondern diese auch direkt über den Buchhandel verkaufen. Möglich macht dies CALVENDO, eine neue Online-Plattform der Cornelsen Bildungsgruppe, die im Oktober ihre Betaphase beendet und in den Regelbetrieb startet.“

Das ganze erinnert an Fotobuch-Gestaltungstools, die es wie Sand am Meer gibt und jetzt erst einmal keinen „Wow!“-Effekt mehr auslösen. Die Besonderheit liegt hier eigentlich eher im „Kleingedruckten„:

– Eine Selfpublishing-Plattform für Kalenderinhalte, die aber doch nicht ganz Selfpublishing ist, sondern die redigierende Hand eines Verlages im Hintergrund hat (ähnlich dem Neobooks-Modell  von DroemerKnaur für belletristische Inhalte), sich um Dinge wie VLB, ISBN etc kümmert, was für die meisten ausserhalb der Branche meist böhmische Dörfer sind.
– Der Zugang in den Markt, erschlossen durch einen Verlag. Und zwar im On-Demand-Verfahren
– Der Aufbau resp. die Kooperation mit einem Tool-Lieferanten, der entsprechende Erfahrung damit hat. Wozu schließlich das Rad gleich mehrfach neu erfinden?
– Die Erschließung neuer Geschäftsfelder – Fotokalender liegen wahrlich nicht im Fokus dessen, wenn man an Cornelsen denkt
– der Verlag holt sich von den Fotografen allein und auschließlich die Rechte zur Nutzung als Kalender auf der Calvendo-Plattform. Von der weitverbreiteten Praxis, sich bei dieser Gelegenheit gleich sämtliche Rechte an sämtlichen Nutzungsformen einzuholen, hat man sich schlauerweise zurückgehalten. Dies erhöht natürlich die Attraktivität für den Nutzer enorm – gerade Fotografen haben ja oft unterschiedliche Verwertungen für ein und dasselbe Motiv (im Gegensatz zu vielen Textautoren).

Www_calvendo_de

Auf einer Meta-Ebene also ein schönes Beispiel dafür, dass Verlage mitunter eben doch „anders können“. In diesem Sinne muss man als Branchenbeobachter dem Projekt die Daumen drücken, dass es zu einem wirtschaftlichen Erfolg wird und vielleicht den einen oder anderen Verlag ermutigt, auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen.

Zum Umstrukturierungsprozeß der Bildungsgruppe Franz Cornelsen findet sich übrigens bei den Kollegen vom buchreport ein weiterführender Artikel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Danke für den interessanten Beitrag – ich bin gerade dabei, mein erstes Projekt auszuprobieren.Scheint eine ganz faire Sache zu sein. VG

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