„Game of Thrones“ von George R.R. Martin ist als Fantasy-Serie ein Hype, nicht minder als Verfilmung von HBO. Fans haben jetzt für das Computerspiel Minecraft diese Welt nachgebaut – und ein Geschäftsmodell eingebaut.
Genregrenzen verschwimmen immer mehr. Vor kurzem noch hat der Autor Neil Stephenson ein Spieleprojekt vorgestellt, das Besondere daran: die Finanzierung über eine Crowdfunding-Plattform. Jetzt haben findige User für das Spiel Minecraft die Fantasywelt von Martins „Game of Thrones“-Buchreihe nachgebaut, komplett spielbar, mit irrwitziger Akribie: „…darf man als „normaler“ Besucher der Map nicht selber bauen, sondern muss Klötze kaufen. Außerdem gibt es ein Rangsystem. Man will mit dem Ding also Geld verdienen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Map möglichst authentisch bleibt“. User generated Content as it’s best. Nun ist es nicht so, dass all dies Erfindungen der Jetzt-zeit wären. Fan-Fiction gibt es schon sehr lange, ebenso Mediengrenzenüberschreitungen, wenn auf der Grundlage von Büchern Filme oder Brettspiele entwickelt wurden. Nur ging dies im letzten Jahrtausend eben nur unter Einsatz hoher finanzieller Mittel – was solche Projekte zu einer gewissen Singularität verdammte. Sprich: aus sehr wenigen, gut vermarktbaren Büchern wurden Filme, Comics o.ä. oder es wurden nur geringe Stückzahlen, oft nur Einzelstücke für den eigenen Gebrauch etwa bei Brettspielen erstellt. Durch die Digitalisierung kommen aber neue Elemente wie Kollaboration, andockbare Systeme (wie hier Minecraft als selbst offenes System) und eben sinnvolle Geschäftsmodelle hinzu. Fragt sich nur, in welchem Kontext hier das gemeine Urheberrecht im Sinne erlaubter MashUps oder digitaler Weiterentwicklungen steht.Aber immer mehr offene Systeme und Vernetzungen erlauben in Zukunft mit Sicherheit auch mehr dieser Grenzüberschreitungen.