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Der E-Book-Paukenschlag: Kobo startet in Deutschland (Interview)

Vor wenigen Tagen gestartet, hat das kanadische Unternehmen Kobo zumindest in der Branchenpresse und Freunden des digitalen Buchs einiges an Aufsehen erregt und mit diesem Paukenschlag als E-Book-Plattform auf einen Schlag Amazon überrundet – aus diesem Grund ein Short Interview mit Carsten Raimann, Merchandiser bei Kobo Deutschland.

Frage: Viral verbreitete sich die Information, dass Kobo hierzulande mit seinem E-Book-Angebot startet, vorläufig mit einem kleinen Team – wer ist denn alles an Bord?

CR: Das Team in Deutschland besteht momentan aus drei Personen: Nina Kreutzfeldt ist als Director Content Management EU für die Beziehungen zu den Verlagen und die Contentbeschaffung zuständig. Daneben sind neu mit dabei Thorsten Schröer als Director Sales EU und ich als Merchandiser und Online- bzw. Social Media Marketing Manager.

Frage: Das Angebot an E-Books ist ja, vorsichtig ausgedrückt, riesig: 2,4 Millionen E-Books in Umlauf, darunter 80.000 deutschsprachige Werke

CR: Ja, darauf sind wir auch sehr stolz. Damit können wir die vielfältigen Kundenbedürfnisse im deutschen Markt sehr gut bedienen und für jeden Geschmack Inhalte anbieten. Die Titelzahl hat zum Auftakt Aufsehen erregt. Sie ist natürlich nachvollziehbar und durch verschiedene Distributoren bzw. Aggregatoren wie auch deutsche Verlage direkt zustande gekommen.

Frage: Warum der deutsche Markt als erster in Europa?

CR: Der deutsche Buchmarkt ist einer der größten der Welt. Und auch wenn wir bei den eBooks dem nordamerikanischen Markt vergleichsweise hinterher hinken, so kommt jetzt doch Bewegung ins Spiel. Wir sind derzeit ja nicht die einzigen, die die Entwicklung forcieren. Aber der deutsche Markt ist wohl mit am spannendsten derzeit in Europa und für uns so doppelt attraktiv.

Frage: Kobo kooperiert in Deutschland mit libreka! und BIC Media als Distributor – das werden aber vermutlich nicht die einzigen bleiben?

CR: Wir sind ein offenes Unternehmen und unterhalten Beziehungen zu vielen Inhaltelieferanten. Daher arbeiten wir schon jetzt mit den meisten Aggregatoren hierzulande zusammen, neben libreka! und BIC Media gibt es also noch weitere wichtige Partner.

Frage: Kobo bietet ja nicht nur eine E-Book-Plattform und Lese-Apps für verschiedene Endgeräte, sondern auch einen „hauseigenen“ Reader, den Kobo eReader Touch Edition – wann ist mit diesem hierzulande zu rechnen?

CR: Wir werden den Reader so schnell wie möglich nach Deutschland bringen – warten lohnt sich!

Frage: Umfassendes E-Book-Angebot, eigener Reader – und eine Social-Reading-Plattform: Reading Life. Wie sind denn beim Thema Social Reading die strategischen Überlegungen von Kobo?

CR: Social Reading wird mehr und mehr ein Thema. Alles was wir heute machen, wo und wie, wird in sozialen Netzen geteilt. Und das macht ebenso wenig vor der Buchwelt und ihren Lesern halt. Literatur liefert hervorragenden Stoff für einen Austausch und für das Teilen mit anderen. Es geht also um die Idee, das Lesen mit anderen Menschen gemeinsam zu erleben. Reading Life von Kobo bietet genau das – eine einfache und unterhaltsame Möglichkeit, seine eigenen Lesegewohnheiten und Lesehistorie zu entdecken und seine Freunde daran teilhaben zu lassen. Daneben gibt es für unterschiedliche Leseaktivitäten Auszeichnungen und auch diese kann ich meinen Freunden auf Facebook präsentieren. Besonders ist, dass der Leser mit der App, die übrigens kostenlos ist, jederzeit weiß, was, wann, wie lange oder wie schnell er liest, d.h. es wird genau Buch geführt über sein Leseverhalten. Und wir gewinnen dadurch natürlich wertvolle Daten für unser tägliches Geschäft. Bereits jetzt können wir sagen, dass Reading Life-Nutzer mehr lesen als andere.
 
Frage: Heute Deutschland, morgen die Welt – wie sehen denn die europäischen Expansionspläne von Kobo aus?

CR: Spanien, Frankreich, Italien und die Niederlande werden folgen. Hier laufen intensive Vorbereitungen mit Akteuren vor Ort. In Großbritannien sind wir ja bereits.

Kobo im Internet:

http://www.facebook.com/KoboDeutschland
http://www.twitter.com/kobo_de
http://www.kobobooks.com

Die Fragen stellte Steffen Meier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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