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Am 30. Juni fand zum zweiten Mal das #BuchSW-Treffen statt, diesmal in sehr passender Umgebung und schöner Atmosphäre – der Vaihinger Schillerbuchhandlung (Dank für Ort & Orga an Susanne Martin). Nachdem wir vor drei Monaten beim ersten, „konstituierenden“ Treffen, einfach mal das Kennenlernen und Austauschen als primären Programmpunkt hatten, wurden diesmal zwei Themenfelder auf Wunsch der Teilnehmer (wie gehabt auch sehr offen) diskutiert: Online-Gewinnspiele und „Wo ist der Buchhandel?“.
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Hierzu gibt es von Frauke Ehlers drüben bei LovelyBooks einen Beitrag:
http://www.buchpfade.de/buch-sw-bei-schillerbuch-in-stuttgart/
Vor allem zur (sich scheinbar immer mehr veringernden) Rolle des Buchhandels gab es viele Meinungsbeiträge, logischerweise keine Lösungsansätze. Aber diese Diskussion muss breiter und durchaus auch öffentlicher geführt werden, sonst verliert die Verlagsbranche einen der drei bisher relevanten Marktteilnehmer endgültig. Bis zur Verrentung warten (was passiert dann mit dem jetzigen Nachwuchs?) oder Wegducken ist kein sinnvoller Ansatz. Diese Ansätze sind eher aktuell hier (
http://bit.ly/bwQ2kU) zu sehen oder in Person und Unternehmung der Schillerbuchhandlung von Susanne Martin.
Aber neben festen Themen stand auch weiterhin das Austauschen, Reden & Ratschen unter Medienkollegen im Mittelpunkt – und das eifrig geredet wurde, kann man untenstehender
Fotogalerie entnehmen.
Und weiterhin soll es keinen (wie leider in der Branche oft üblich) festen Teilnehmerkreis geben, jeder darf und soll sich eingeladen fühlen, der in der Medienbranche aktiv ist. Das bisher verbindende Elemente war ja Twitter, ob dies in Zukunft so bleibt, wird abzuwarten sein. Schön sind immer spontane Aktionen, etwa die Anreise von @derlektor (Franzis Verlag) aus München extra zur Veranstaltung, oder auch mal eine anwesende Autorin wie @emju.
Und wer weiß, vielleicht konstituieren sich ja auch anderen Orten solche Treffen – Wiebke Ladwig (@sinnundverstand) hatte das ja für Köln angekündigt, und München und Hamburg wären ja auch geeignete Medienstandorte mit vielen austauschwilligen Branchenkollegen.
Turnusmäßig wird der 3. #BuchSW-Termin im September sein, Doodle-Einladungen gehen dann wie gehabt rechtzeitig raus.
Auf Steffens Anregung hin ein paar hier Argumente, die sich in einer Diskussion ergaben, welche ich mit @alexs77 auf Twitter bezüglich Bücher online bestellen oder direkt kaufen führte.Ich bevorzuge beim Kauf von Büchern die Buchhandlung. Im Gegensatz zum Versand kann ich die Bücher dort erst mal ‚anfassen’, was mir ein wichtiges Kriterium ist. Ein Buch muss sich gut anfühlen. Es muss halbwegs robust sein und darf am Buchrücken nicht beim Lesen der ersten paar Seiten knicken. Wenn ein Buch entsprechend teuer ist, ich aber den Eindruck habe, dass es dieser Anforderung nicht genügt, kann es sein, dass ich es deswegen nicht kaufe.Zweitens kann ich in der Buchhandlung auch gleich einen Blick in das Buch werfen. Die Schriftgröße und die Farbe des Papiers sind für mich zwei weitere wichtige Kriterien. Die Seiten dürfen nicht zu eng bedruckt sein und sollten möglichst nicht rein weiß sein. Das eine ermüdet beim Lesen, das andere blendet bei hellem Licht zu sehr.Ebenfalls für den Besuch einer Buchhandlung spricht für mich der Service. Eine gute Beratung ist mir wichtig. Gerade bei Fachbüchern ist die Auswahl an Titeln oft unüberschaubar. Da ist man für jeden Tipp dankbar. (Das setzt natürlich voraus, dass der Buchhändler über entsprechende Kompetenz verfügt.) Sollte dort ein Titel nicht verfügbar sein, so wird er vom Buchhändler geordert und ich kann ihn wenige Tage später abholen (so er denn noch erhältlich ist). Schlussendlich ist die Abwicklungen von Reklamationen beim Buchhändler einfach. Als Beispiel in der Diskussion führte ich den Duden an, den ich im März gekauft hatte. Im April gingen ein paar Seiten aus dem Leim. Ich suchte die Buchhandlung auf, in der ich ihn erworben hatte, und bekam binnen Minuten und ohne Formalitäten einen neuen. Kein Rücksendeformular, kein Gerenne zur Post oder Packstation, kein Warten, keinen neuen Empfang einer Sendung. (Ist für mich immer ein bisschen blöd, weil ich nicht zu Hause bin, wenn die Post kommt.) Der Fairness halber muss ich dazu sagen, dass die nächste Packstation für mich nicht zu Fuß und mein Zustellpostamt auch mit dem Auto nur sehr schlecht zu erreichen ist. Da ich aber ohnehin jedes Wochenende in die Stadt gehe, ist es für mich kein Problem, eine der dortigen Buchhandlungen aufzusuchen. Mein Resümee: Der uns allen bekannte große Buchversender ist eine prima Alternative, wenn man keinen leichten Zugang zu einer guten Buchhandlung hat, aber da das bei mir nicht der Fall ist, gebe ich dieser aus o.a. Gründen den Vorzug.Grußemju
my turn 😉 Hab’s als eigenen Post bei mir verfasst → http://post.ly/lsnE
Und hier ein Diskussionsbeitrag von @alexs77 „Buchbestellung bei Amazon.de vs. lokale Händler“ zum selben Thema als Replik:http://blog.alexander.skwar.name/buchbestellung-bei-amazonde-vs-lokale-handler
Ich kaufe inzwischen fast alle Bücher (ca. 8 – 10 pro Monat) über diesen Online-Dienst mit A. Das Hauptargument für mich ist dabei die Zeitersparnis. Ich kann Bücher gucken gehen, wann ich will (auch Nachts um 2), ich krieg sie an die Packstation um die Ecke spätestens am übernächsten Tag und falls ich mal eines zurückschicken will (was eigentlich noch nie vorgekommen ist), geht das genauso einfach. Ich bin früher gerne in Buchhandlungen, aber ich hab einfach keine Zeit mehr dafür. Es mag auch daran liegen, dass ich auch kaum mehr zu Einkaufszwecken die Innenstadt aufsuche, wo die „großen“ Buchhäuser wie Thalia, Hugendubel oder Weltbild sind. Allenfalls die Bahnhofsbuchhandlung sieht mich noch mal an den Regalen vorbeihuschen, um mal die Lage auf dem Mainstream-Markt zu begutachten, auch da kaufe ich relativ selten ein Buch. In meinem Stadtteil gibt es eine kleine Buchhandlung, die sich sicher viel Mühe gibt, aber die einfach Öffnungszeiten hat, bei denen ein normalsterblicher Arbeitnehmer auch gar nicht einkaufen könnte, selbst wenn er dies wollte.Fazit: Da hier in DE der Buchpreis nicht entscheidend ist, entscheidet der Service, und für meinen Lebenstil und Anspruch bietet eben der Onlinehandel hier den besseren Service als der lokale Buchhandel.
Hallo Peter Hellinger! Vielen Dak für den Beitrag. Ich stehe auch in einer dieser kleinen Buchhandlungen und frage mich, warum Kunden verhältnismäßig selten bei uns über die Homepage bestellen. Wir bieten seit 2006 portofreie Lieferung an, bei uns findet man auch Buchbesprechungen und darüber hinaus Hinweise zu lokalen Veranstaltungen. Wir stellen auf Wunsch eine Kundenkarte aus, auf der der Internetumsatz gutgeschrieben wird für ein Bonus. Darüberhinaus findet ma bei uns Bücher, die z.B. a. nicht führt, da sie nicht rentabel für a sind. Zuwenig Werbung? Wir verteilen und versenden pro Jahr ca. 10000 Postkarten an private Kunden und Firmen mit allen Infos zu diesem Thema.Liegt es evtl daran, dass man kleinen Buchhandlungen die Kompetenz nicht zutraut und dann lieber bei den großen Onlinebestellern ordert? Dass es an unserem Service liegt, kann eigentlich auch nicht sein, denn wir bieten auch Bücher über amazon und booklooker an.. Ich würde mich sehr über Hinweise freuen, denn bin mit meinem Latein schon ziemlich am Ende.
Linda Broszeit,ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ein weiterer Grund für meine „Liebe“ zu a. ist, das ich da beinahe *ALLES* unter einem Dach finde — neuerdings sogar Lebensmittel http://amzn.to/cL5wRx . Da muss „man“ sich dann nicht mehr grossartig woanders umgucken.Ohne jetzt eine Aussage über eine spezifische kleine Buchhandlung treffen zu wollen, so ist auch noch festzustellen, das die Produktbeschriebungen (der Hersteller) bei A. häufig gut sind (natürlich gibt’s auch schlechte Einträge; das ist aber meiner Erfahrung nach eher die Ausnahme) (bezieht sich eher auf andere Artikel als Bücher).Was könnte da ein kleiner Laden tun?Schwierig. Sehr. A. bietet ein gigantisches Sortiment an und Bücher sind nur noch ein kleiner Teil davon (nicht bezogen auf Umsatz, sondern auf Anzahl der Warengruppen). Ob ein kleiner Buchladen nun auch anfangen sollte, z.B. Computer oder Fernseher oder Waschmaschinen oder Autoteile zu verkaufen?Für mich muss ich schlicht feststellen, das ich häufig gar nicht dran denke, woanders als bei A zu schauen – nicht aus „boshaftigkeit“, sondern weil es da nunmal schlicht und ergreifend alles gibt.Denke ich an Bücher kaufen, denke ich an Amazon.Ob da mehr Werbung der kleinen Läden helfen würde? Weiss nicht, ich fürchte im grossen Internet ist es schwer die kleinen „zu sehen“. Da helfen dann wohl nur gute (dh. Top 5) Treffer bei Google und den anderen Suchmaschinen. Aber dann würde man mit A. konkurrieren und das kann ein kleiner nicht auf Dauer durchhalten.Wo kleine gut sind, sind Nischen wie vergriffene Bücher oder solche, die für a nicht rentabel wären. Aber das sind natürlich nur kleine Nischen und ob man davon profitabel sein kann?
OK, damit kann mein Buchhändlerinego leben. Allerdings sehe ich dann nur noch die Variante „Bis zur Rente“ durchhalten, aber so ist das dann halt…
A. oder sonstiger Buchgrosshandel aus dem Netz: Nur bei Gutscheinen (Geschenken). Ansonsten immer der lokale Buchhandel (auch nicht Thalia) oder Antiquariate.
Ich bestelle, so oft es geht, meine Bücher beim Händler vor Ort. Ich mag Amazon nicht, aber das ist bewusstes unterstützen. Eigentlich kaufe ich auch keine Bücher, sondern Texte. Die Haptik ist mir egal. Ich will lesen, Buchstaben ins Gehirn bringen, den Film dort laufen lassen. Ich sehe einen Service-Vorteil erst dann, wenn es einen vernünftigen eBook-Reader geben wird und es wird ihn irgendwann geben und ich den TEXT SOFORT lesen kann. Das wird dann leider schwer für den Handel.Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann hätte ich gerne eine andere Art von „Buchhandlung“. Ein Cafe-Bistro-Bar-Restaurant, das auch in der Nacht Bücher verkauft, wie Wein und Essen. Gerne auch antiquarische Bücher mit einem starken 16000 DSL, den Gästen (Gästen, nicht einfach Kunden) als wLan zur Verfügung gestellt, für die eBooks zum download im eigenen Bistro-Shop und den MusikShop nicht vergessen, mit der Musik zum (natürlich kostenpflichtigen) download der gehörten Titel. Dort könnten auch die Arbeitsplätze für die freelancer sein, die sich nach „Co-Workern“ sehnen.Ich habe keine Ahnung ob sich so etwas rechnet, aber ICH hätte das gern. Auch zum schreiben. Genau. Dichter schreiben in der Buchhandlung, man kann zusehen und das Ergebnis irgendwann dort exklusiv downlaoden. Im Intranet, natürlich, nicht von zu Hause aus….Ich meine ja nur…
Ich versuche natürlich, so oft es geht, meine Bücher beim Händler zu kaufen, vor allemgibt es bei un im Ort, wo ich herkomme, noch einen Buchhändler, der kein Riese ist, aber noch weiß was Freundlichkeit und Offenheit heißt!Ich muss aber leider dazusagen, dass ich es auch nicht immer schaffe. Manchmal fällt mir ganz knapp ein Buch ein, dass ich schnell brauche… dann ist der Griff zu Amazon nicht weit. Das Hauptargument mit der Zeit habe ich jetzt schon oftmals gelesen, ich glaube, das ist einfach einer der Pluspunkte des Online-Händlers mit A.Gerade aber durch Kontakte zur Buchbranche bekommt man dann immer wieder mit, wie fest Amazon seine Partner eigentlich im griff hat und dass manche Verlage, wollen sie dort weiter anbieten, gewzungen sind, die steigenden % von Amazon anzunehmen.Daher hoffe ich weiter dazu beitragen zu können, dass nicht alles über Amazon geht, wenngleich der Riese wahrscheinlich trotzdem weiter wächst und wächst.
An Gregor -das erwärmt mein Herz. Was Gutscheine angeht: Frag mal Deine Buchhandlung nach dem Bücherscheck, der ist in ca. 80% aller deutschen Buchhandlungen einlösbar und wenn die zu beschenkende Person auch lieber lokal in einer Buchhandlung stöbert, dann ist das vielleicht ein Tipp?An Mikel: Ja, so eine Buchhandlung hätte ich auch gerne.Das könnte ja dann mein buchhändlerisches Rentnerleben sein, als alter Mensch brauch man ja nicht viel Schlaf. Ich frage Dich noch einmal in 5 Jahren, vielleicht sieht Deine Wunschbuchhandlung bis dahin ja wieder anders aus… Was dasLladen von e-books angeht, so geht es bei uns los, sobald ein Lesegerät sich durchgesetzt hat-wird es das I-Pad sein? Also bleiben kleine Buchhandlungen hier auch am Ball.
Gegen amazon ist kein Kraut gewachsen, damit habe ich mich längst abgefunden, denn das, was ich hier in den Kommentaren lese, habe ich auch in anderen Foren schon gelesen. Amazon ist in jeder Hinsicht besser – wie soll es auch anders sein! Dahinter steht ein internationaler Konzern mit entsprechender „manpower“ und Finanzierung. Den Kleinen bleibt nur zu versuchen, diejenigen abzuholen, die noch in Läden einkaufen, die ein Bewußtsein dafür haben, wer wo seine Steuern bezahlt und einen Zusammenhang herstellen können zwischen Sparmaßnahmen des Staates und Steuereinkünften. Die also bereit sind, auch einmal ein paar Euro mehr zu bezahlen oder einen Weg mehr auf sich zu nehmen – wer weiß, vielleicht werden Sie ja durch ein gutes Gespräch oder eine überraschende Entdeckung belohnt. (Zur Rolle des Zufalls empfehle ich übrigens die Lektüre dieses FAZ – Artikels von Mirjam Meckel: http://tinyurl.com/2w5f4om)Solange aber die Einstellung vorherrschend ist, daß der Geldvorteil am meisten Wert hat und Zeit so knapp ist (man könnte auch einmal darüber nachdenken, wofür man die Zeit eigentlich braucht, die man früher noch hatte, um in einen Laden zu gehen), so lange wird den kleineren Buchhandlungen trotz allen Serviceangeboten, Websites (die oft auch mit Herzblut gepflegt werden) tatsächlich nur die Hoffnung bleiben, bis zur Rente durchhalten zu können.
Letzten Endes wird es auch eine Frage sein, worin sich amazon und der kleine bis mittelgroße Sortimenter unterscheiden. So lange Buchhandlungen auch nicht mehr als Stöber- und Abholstationen sind, gewinnt amazon ganz klar mit einem riesigen LongTail-Angebot, umfassenden Service und auch (Crowd-)Beratungsangebot. Geschäftskonzepte zu fahren, die dem amazons (oder anderer in diesem Bereich, die Amerikaner sind ja nicht die einzigen) ähnlich sind, muss tödlich sein.Diametral dagegen setzen, mit richtig guter Beratung, inhaltlicher Fokussierung und Lokalisierung (zB die Buchhandlung wieder als „kulturelle Anlaufstelle“ in einem Stadtviertel), das kann eine Lösung sein. Allerdings nur für einen Bruchteil derer, die sich heute auf dem Markt bewegen.
Wenn ich mir mein Bücherregal so ansehe, stelle ich – für die Zeit vor meiner Ausbildung zur Buchhändlerin – fest: Nicht ein einziger meiner Lektüreschätze, keine einzige der literarischen Entdeckungen, die mein Leseleben bereichert haben, wurde von A beigesteuert, sondern von Buchhandlungen in Jülich, Düren, Köln, Heidelberg, Marburg und vielen anderen Städten, in denen ich in meinem bisherigen Leben vorbeikam. Danke an diese Buchhändler für ihre Auswahl. Sorry, aber solche Perlen findet man nicht beim „Stöbern“ auf A. und ich war auch auf A! Das ist mein Problem, könnte man entgegnen. Aber: Wenn es nur A gäbe, würden diese Juwelen in den Schubladen frustrierter Autoren rumgammeln. Ab und zu, liebe A-Kunden, finden solche Meisterwerke gegen alle Wahrscheinlichkeit den Weg in die Bestsellerlisten. Und wenn ihr dann auch eine solche Entdeckung in den Händen haltet, denkt dran, wem ihr das zu verdanken habt!
Diese Diskussion lässt mich den ganzen Tag nicht los. Weil ich nicht möchte, dass die Zukunft des Buchhändlers so finster ist. Weil der Buchhändler letztendlich auch für mich eine Plattform ist, auf der ich meine Geschichten vorstellen kann. Und weil ich gerne endlos lange in Bücherregalen stöbere.Darum noch ein paar Schlussgedanken dazu:Sehr interessant fand ich mikels Beitrag. Natürlich ist so eine Art von Buchhandlung ein Traum, der in Zeiten, wo Menschen einerseits für ein Buch kaum Geld ausgeben wollen, andererseits aber die, die Bücher verkaufen, auch davon leben können müssen, nicht in Erfüllung gehen wird. Aber trotzdem hat diese Idee was. Wie ließe sie sich ansatzweise realisieren? Vielleicht mit einer Art Buchzentrum? Einem Ladenzentrum ähnlich, in dem sich Buchhandlung an Buchhandlung reiht, jede mit ihrem speziellen Angebot und entsprechend kompetenten Verkäufern. Dazwischen kleine Kaffees, offen, eine Art Szenegalerie … Schöner Gedanke, finde ich.Einer alleine kann so was nicht stemmen, aber wenn man sich zusammentut, einen Ort mit etwas Flair findet und Platz für sieben bis zwölf Ladengeschäfte und Lokale … eine Art Passage vielleicht. Ob die nun 24/7 geöffnet haben muss oder z.B. von 9 – 24 Uhr würde sich zeigen. Auch, dass sie total zentral liegen muss, denke ich nicht. Nur bequem erreichbar müsste sie sein, mit den Öffentlichen und ohne langes Suchen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Stadt wie Stuttgart so ein „Buchcenter“ gut annehmen würde.Erreichbarkeit ist überhaupt das A und O. Was nutzt mir die beste Buchhandlung der Welt, wenn sie so versteckt liegt, dass nur Insider sie kennen? Bücher müssen angeboten werden, wo es Menschen gibt, die Zeit zum Lesen haben. Also an Bahnhöfen, stark frequentierten Bushaltestellen, auf Marktplätzen mit Straßencafés etc. Die Bücher müssen zu den Menschen, wenn die Menschen nicht zu den Büchern kommen.Ist nur so eine Vision. Etwas wie der Bonatz-Bau als Haus der Buchhändler. Das kann ich mir so gut vorstellen, als hätte ich schon bei einer Tasse Kaffee dort gesessen und bei live gespieltem Hintergrundklavier mein neu gekauftes Buch gelesen, während ich auf die Vorlesung eines der vielen lokalen Autoren warte, die dort tagaus, tagein spontan vorbeischauen, um kostenlos aus ihren Werken vorzulesen …Nur ein Traum?
@emju Ich meinte eigentlich Mischkalkulationen. Das Buchgeschäft als knallhart kalkulierter Teil eines gastronomisch-Event-Konzeptes. Bewusst mit Musik kombiniert, nimm noch eine Galerie dazu, eine Bibliothek habe ich vergessen. Crossover. Ein Ort, wo Mensch (mit unseren Vorlieben) sich wohl fühlt und kaufen kann. Reine Buchhandlungen? Ich weiß nicht, ob da noch viel Platz bleibt. Pearl bietet gerade den erste eReader für 99€ an…..Bevor auch die eBooks beim Discounter verkauft werden. Und damit kannst Du auch die Amazone locker schlagen, denk ich mal so.
Ich habe noch nie ein Buch bei Amazon bestellt, was sicher mit daher kommt, dass ich Zugang zu Büchern bei http://www.schiller-buch.de habe. Mir dort online die Bücher bestelle und sie dann am Wochenende beim Marktkauf abhole. Glücklicherweise kennt die Buchhändlerin auch da meinen Geschmack und ich kriege ungefragt Titel vorgeschlagen, die mir auch gefallen könnten. Und eben nicht aus einem Rechnerprozess eruiert, sondern aus so etwas wie Einfühlungsvermögen und breitestem Lesehintergrund.Deshalb gefällt mir glaube ich auch die Buchfrage, die lovely books vor ein paar Wochen eingeführt sehr viel besser als Amazon‘s „Leute denen das gefallen hat, hat auch da gefallen“. Hinter den Antworten, die ich zu meinen literarischen Fragen bekomme steckt die Weisheit der vielen Menschen und nicht die eines Rechnerparks.Sollte es mit dieser Anwendung gelingen können, viele kleine Buchhandlungen und Buchblogs mit einem Widget zu versehen, das die fundierte Beratung ins Netz bringt, die „früher“ eine gute Buchhändlerin bzw. Buchhändler im Beratungsgespräch gegeben hat, wäre das für mich ein Riesenschritt dahin, das Buchexpertise im Netz nicht gleich Amazon ist. Einziger großer Haken, die Bestellmöglichkeit auch da läuft wie bisher hin zu A.
Ja, das denke ich auch. Und weil’s Kultur wäre, gäbe es auch sicher irgendwelche Zuschüsse.Aber Beweglichkeit wäre eben erforderlich. Und die Bereitschaft, zusammen zu arbeiten. Mal sehen, ob es je so weit kommt.
Aktuell noch ein Blogbeitrag von Susanne Martin im Buchreport-Web: „Wo bleibt der Sortimentsbuchhandel?“ http://www.buchreport.de/blog.htm?p=677